Lohnt sich ein Diesel noch?

Diesel - lohnt es sich noch?

Nicht erst seit dem Abgas-Skandal mit VW-Dieselfahrzeugen fragen sich Autofahrer: Lohnt sich der Diesel-Pkw noch? Gilt noch das eherne Gesetz: Wer sparen will, fährt Diesel?

Zweifel kamen erstmals in den Jahren ab 2012 bis 2014 auf, als immer wieder Benzin- und Dieselpreise nahezu Gleichstand erreichten. Und die reine Ersparnis beim Kraftstoff - immerhin verbrauchen Dieselfahrzeuge im Schnitt etwas weniger - ist ja auch nicht das einzige Argument pro Diesel. Es kommen Steuern, Unterhaltskosten und vor allem die etwas höheren Anschaffungskosten von Dieselfahrzeugen hinzu. Die Problematik wird immer wieder von verschiedensten Seiten beleuchtet. Die Ergebnisse fallen höchst unterschiedlich aus. Während der ADAC in einer Publikation vom Herbst 2015 feststellt, dass sich Dieselfahrzeuge nach wie vor lohnen, sogar bei immer weniger Kilometern pro Jahr, machten 2014 Journalisten der WELT eine andere Rechnung auf.

Kostenvergleich der Reporter

Die Rechercheure des angesehenen, konservativen Blatts verglichen einen 3er BMW, einen Mazda 5, einen Peugeot 208, einen VW Golf und einen Opel Mokka jeweils in ihren Benzin- und Dieselvarianten miteinander. Diese Recherche war sehr umfangreich, denn das Zahlendickicht ist komplex. Nur durch den geringeren Verbrauch wird beim Diesel noch längst nicht gespart. Zwar sind Dieselmotoren immer noch sparsamer als Benziner, aber längst nicht mehr um so viel wie noch vor Jahren. Auch die Dieselpreise an der Tankstelle ziehen teilweise deutlich an, selbst wenn es im Herbst 2015 wieder den gewohnten Unterschied von rund 25 Prozent gibt. Auf diesen Unterschied, der einmal in Stein gemeißelt war, können sich Diesel-Fahrer aber nicht mehr verlassen. Die Unterschiede in den Anschaffungskosten aber bleiben: Diesel-Pkws sind immer teurer als ihre gleichwertigen Benzin-Pendants. Sie kosten teilweise empfindlich mehr Kfz-Steuer, sie rechnen sich manchmal erst für wahre Vielfahrer. Dennoch können sie sich lohnen. Wie viele gefahrene Kilometer müssen es aber dafür pro Jahr sein? Die Welt-Journalisten unterstellten in einem fiktiven Szenario, dass jemand das entsprechende Fahrzeug als Neuwagen kauft und danach zehn Jahre fährt. Die Kfz-Steuer wurde eingerechnet, nicht berücksichtigt wurden hingegen der Wertverlust und die Wartungs- und Versicherungskosten, weil sich diese Parameter zwischen Diesel- und Benzinfahrzeugen nicht gravierend unterscheiden. Als Verbrauchswerte wurden Daten aus dem ADAC Ecotest herangezogen.

Mazda 5 ist als Diesel günstiger

Der Mazda 5 - ein Kompaktvan in den möglichen Motorisierungen eines 1.8 l MZR-Benziners oder eines 1.6 l MZ-CD-Diesels (beide 115 PS) - gewinnt tatsächlich der Diesel. Er fährt wesentlich sparsamer (knapp zwei Liter weniger auf 100 km), stößt weniger Kohlendioxid als der Benziner aus, wird daher nicht zu hoch besteuert und rentiert sich auf diese Weise trotz der Mehrkosten beim Kauf von 1.700 Euro schon nach jährlich 4.692 Kilometern.

Wie rechneten sich die anderen Testmodelle?

Auch der Opel Mokka verbraucht als Dieselvariante zwei Liter weniger auf 100 km, kostet nur rund 1.500 Euro mehr in der Anschaffung, wird aber höher besteuert. Der Kostenvorteil des Dieselfahrzeugs beginnt ab 6.434 Kilometern pro Jahr. Beim 3er BMW müssen die Fahrer wesentlich mehr fahren, die beiden Kandidaten 320d und 320i sind sich sehr ähnlich. Erst ab 12.781 Kilometern spielt der Diesel seinen Vorteil aus. Beim VW Golf sind es gar 19.266 Kilometer, beim Peugeot 208 sagenhafte 21.248 Kilometer. So viel fahren viele Besitzer nicht. Beim VW Golf könnten in Zukunft außerdem die Steuern steigen, wenn Bundesfinanzministerium auf den VW-Skandal reagiert und die Dieselfahrzeuge des Herstellers künftig höher besteuert. Dann dürfte der Kostenvorteil verschwunden sein oder nur noch für absolute Vielfahrer gelten.

Was beweist dieser Vergleich?

Diese Vergleichsreihe belegt, dass die Vorteile von Dieselfahrzeugen schwinden. Der Hintergrund sind verbesserte Technologien, die Benziner sparsamer machen, sowie verschärfte Umweltvorschriften, die einen immer höheren Steuernachteil für Dieselfahrzeuge bewirkten. Zudem sind immer mehr Fahrer auf kurzen Strecken unterwegs und unternehmen Fernreisen lieber mit der Bahn oder dem Flieger. Das führt zu gänzlich neuen Entwicklungen: Auf absoluten Kurzstrecken, nämlich im täglichen Pendelverkehr und auch für den kurzen Wochenend-Ausflug, lohnen sich bald Elektroautos. Die neueren Modelle legen fast durchweg mit einer Batterieladung 200 Kilometer (und mehr) zurück, doch 80 bis 90 % aller Autofahrten reichen nur bis maximal 50 Kilometer - zur Arbeit und zurück oder zur Oma aufs Land. Den Vorteil der Sparsamkeit von Dieselfahrzeugen machen die jüngsten Entwicklungen von Hybridfahrzeugen wett, die mit einer Kombination von Benzin- und Elektromotor fahren. Diese Autos wie etwa die sechs Toyota-Hybridmodelle verbrauchen selbst als kleiner Kompakter (der Auris) nur noch 3,6 l/100 km. Das dürfte die naheliegendste Alternative zum Diesel werden.

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